Pflanzenkohle selber herstellen

Ein Feuer machen. Den lodernden Flammen zuschauen. Die Hitze spüren. Licht in die Dunkelheit bringen. Das Spiel mit dem Feuer und dessen Nutzung zieht viele Menschen magisch an. In meinem Fall trifft bei der Herstellung von Pflanzenkohle alles zu. Ein paar Mal pro Jahr bereite ich alles für den 8 stündigen Anlass vor. Der Kon-Tiki, benannt nach dem südamerikanischen Feuer- und Sonnengott, wird in Postion gebracht, das Holz daneben aufgeschichtet und der Wassertank mit dem Gemisch aus Wasser und Gülle vorbereitet. Für ein schönes, rauchfreies Feuer, und das ist sehr wichtig, braucht es einen windstillen Tag. 

Wer schon einmal im Rauch eines Feuers gestanden hat, weiss wie unangenehm und auch ungesund dies sein kann. Darum ist es wichtig bei einer sauberen Verkohlung darauf zu achten, dass die entstehenden Rauchgase durch die Flammen sauber verbrannt werden. Um dies zu erreichen, fachen wir das Feuer oben an. Wir starten also mit einem  kleinen Türmchen aus trockenem Holz. Später, wenn das Feuer gross genug ist und das Glutbeet einen drittel der Fläche des Kon-Tiki bedeckt, können wir auch frische Hölzer verwenden. Bambusstangen werden vor dem verbrennen zersplittert. Die Zellen würden sonst mit einem lauten Knall aufbrechen. 

 

Bambus produziert schnell schöne Flammen. Die braucht es für eine gasfreie Verbrennung. Wenn der Vergasungsvorgang abgeschlossen ist, wird das Glutbeet von unten mit dem Gülle-Wassergemisch gelöscht. Der heisse Wasserdampf dringt dabei in die darüberliegende Kohle ein und transportiert die Nährstoffe in die Hohlräume. Dann lassen wir die Brühe über Nacht stehen. Am nächsten Tag leiten wir die Brühe in den Wassertank zurück. Die Kohle ist nun gesättigt und bereit, um als Zuschlagsstoff und Bodenverbesserer eingesetzt zu werden.

 

Interessantes über die Herstellung von Pflanzenkohle lesen sie hier.