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Wasserbecken und Holzsichtschutz

Wenn ich einen Garten betrete und mir ist  wohl darin, dann weiss ich, es wird schwierig. Offensichtlich wurde hier schon mit viel Geschmack und Können gegärtnert. Was darf und kann ich nun noch dazu beitragen? Eine stimmige Ergänzung wäre zum Beispiel ein Brun-nen mit einem neuen Hintergrund. Die Thujahecke musste also weichen und eine Holzwand nahm ihren Platz ein. Die Vorteile einer Holzwand liegen auf der Hand. Sie ist platzsparend, braucht wenig Unterhalt und  bildet genau den gewüschten Hintergrund. Als erste Ge-spräche geführt und das Budget be-stimmt waren, ging es nun an die Suche nach geeigneten Steinen, Pflanzen und an den Bau der Holzwand.

Für ihren Garten haben sich meine Kunden für einen Brunnen aus einem Schrattenkalkstein aus dem Glarnerland entschieden. Wie man sieht, sind wir beim Findling ans Limit gegangen und haben die letzten Kraftreserven aus dem Gabelstapler des Steinmetzes herausgeholt. Aus diesem Stein hat er die Vertiefung für einen Brunnen herausgearbeitet. Das Resultat hat uns gut gefallen. Nun waren wir gespannt, ob das Wasserspiel in natura ebenso schön sein würde. Nachdem ein Lastwagen mit Kran das Material in den Garten gehievt hatte, verwendeten wir einen portablen Kran für die Fein-arbeit. Hier ist Geduld und Genauigkeit gefragt.

 

Der Vorteil einer Holzwand liegt unter anderem darin, dass der Sichtschutz genau definiert werden kann. Die Bepflanzung kann nun viel freier gewählt werden. Neben immergrünen Pflanzen können auch sommergrüne Sträucher und Bäume verwendet werden. Ein weiteres Highlight sind die Schattenspiele, die auf er Holzwand entstehen.



Mario Furtado

Mario Jorge Furtado Magalhaes oder Super Mario, wie ich ihn treffend nannte, war 14 Jahre bei mir in der Firma. Ich erinnere mich gut an sein Vorstellungsgespräch. Auf jeden Fall an die zwei Worte, die er auf Deutsch kannte. Das Sprechen für ihn übernahm sein Bruder. Bei der Ehre der Familie und unter Einsatz seiner rechten Hand, welche er für den Arbeitseinsatz seines Bruders ins Feuer legen wolle, empfahl er mir Mario als neuen Mitarbeiter. Auf die Gefahr hin, dass sein Bruder noch andere Körperteile für ihn opfern wollte, stimmte ich für eine Probezeit zu und war gespannt auf die neue Arbeitskraft.

Der Tag nahte und am 1. Mai 2006 stand Mario im Magazin. Seine Freundin rief bei mir an und fragte, ob sonst noch jemand zur Arbeit käme oder was Mario tun könne. Ich erklärte den beiden Zuzügern aus dem Engadin die spezielle Situation mit dem 1. Mai. Nachdem die ersten Klippen umschifft waren, konnte Mario loslegen und eignete sich Sprache und Handwerk in Rekordzeit an. Im Winter, wenn bei uns viel Schnee lag, half er bei einem befreundeten Holzbauer aus und lernte, wie man Holzdecks nach Mass fertigte. Das Anlegen von japanischen Gärten gefiel ihm besonder gut und er verstand schnell,

 

auf was ich dabei Wert legte. Nach kur-zer Zeit konnte er als Vorarbeiter Gär-ten nach Plan und Anweisung realisie-ren.

Neben seiner Arbeit engagierte er sich in der freiwilligen Feuerwehr und reiste mit der Feuerwehrdelegation an einige internationale Treffen. Ein weiteres Hobby war das Kochen. Immer wieder verwöhnte er uns mit portugiesischen Gerichten, die er stundenlang zube-reitete. Ich weiss gar nicht, was ich nun mehr vermissen werde. Das Gesammt-paket bekommt auf jeden Fall eine 6!

Darum bleibt nur eines zu wünschen, alles Gute für die Zukunft in der Heimat!

 

 



Pflanzenkohle selber herstellen

Ein Feuer machen. Den lodernden Flammen zuschauen. Die Hitze spüren. Licht in die Dunkelheit bringen. Das Spiel mit dem Feuer und dessen Nutzung zieht viele Menschen magisch an. In meinem Fall trifft bei der Herstellung von Pflanzenkohle alles zu. Ein paar Mal pro Jahr bereite ich alles für den 8 stündigen Anlass vor. Der Kon-Tiki, benannt nach dem südamerikanischen Feuer- und Sonnengott, wird in Postion gebracht, das Holz daneben aufgeschichtet und der Wassertank mit dem Gemisch aus Wasser und Gülle vorbereitet. Für ein schönes, rauchfreies Feuer, und das ist sehr wichtig, braucht es einen windstillen Tag. 

Wer schon einmal im Rauch eines Feuers gestanden hat, weiss wie unangenehm und auch ungesund dies sein kann. Darum ist es wichtig bei einer sauberen Verkohlung darauf zu achten, dass die entstehenden Rauchgase durch die Flammen sauber verbrannt werden. Um dies zu erreichen, fachen wir das Feuer oben an. Wir starten also mit einem  kleinen Türmchen aus trockenem Holz. Später, wenn das Feuer gross genug ist und das Glutbeet einen drittel der Fläche des Kon-Tiki bedeckt, können wir auch frische Hölzer verwenden. Bambusstangen werden vor dem verbrennen zersplittert. Die Zellen würden sonst mit einem lauten Knall aufbrechen. 

 

Bambus produziert schnell schöne Flammen. Die braucht es für eine gasfreie Verbrennung. Wenn der Vergasungsvorgang abgeschlossen ist, wird das Glutbeet von unten mit dem Gülle-Wassergemisch gelöscht. Der heisse Wasserdampf dringt dabei in die darüberliegende Kohle ein und transportiert die Nährstoffe in die Hohlräume. Dann lassen wir die Brühe über Nacht stehen. Am nächsten Tag leiten wir die Brühe in den Wassertank zurück. Die Kohle ist nun gesättigt und bereit, um als Zuschlagsstoff und Bodenverbesserer eingesetzt zu werden.

 

Interessantes über die Herstellung von Pflanzenkohle lesen sie hier.  



Schwarzer Holzkubus – Heller Granit

In diesem Garten haben wir vor einigen Jahren Elemente aus Holz erstellt. Ein Holzdeck, zwei Sitzkuben auch ein Gemüsehochbeet, welches gleichzeitig die kleine Böschung sichert. Holzelemente bekommen in der Sonne eine edle, silbrige Patina. Schatten und Feuchtigkeit führen aber auch zu Algenbildung. Da das Holz sehr hart ist, kann für die Reinigung ein Hochdruck-reiniger mit flachem Strahl verwendet werden. Ein Abschleifen der Holzober-fläche ist möglich. Die Stücke werden so wieder wie neu. 

Nun trat der Wunsch auf, entlang der Fassade mit Sitzkuben und einer Abstellfläche für Getränke die bestehende Gartengestaltung zu ergänzen. In diesem Fall entschieden wir uns, die neue Sitzgelegenheit abzuflammen und einzuölen. Die Kohlestaubschicht, die beim Abflammen entstand, wurde mit einer Stahlbürste entfernt. Das angekohlte Holz anschliessend eingeölt. Kleider werden nun nicht mehr schwarz, wenn sie mit dem Holz in Kontakt kommen. 

 

Für das kleine Beistelltischchen wählten wir einen Maggiagranitfindling aus. Diesen liessen wir im Steinbruch zersägen. Die glatten Flächen bieten nun einerseits einen guten Stand auf dem Kiesboden und eine ebene, solide Fläche für die Gläser. Die kleine Rasenfläche  wurde mit einem mehrstämmigen Eisenholzbaum ergänzt. Er soll bald einmal Schatten spenden für die kleine Liegewiese. Ein Garten zum Leben, zum Geniessen, zum Sein. 



Sitzplatz aus gebrauchten Strassenrandsteinen

Wieder einmal bauen wir einen Sitzplatz aus gebrauchten Strassenrandsteinen. Diese eignen sich mit ihrem archaischen Aussehen bestens für naturnahe Gärten. Einziges Hilfsmittel zum Versetzen der Randsteine ist ein Alugerüst mit Flaschenzug. Die schwersten Steine wiegen immerhin 200 kg, und erfahrungsgemäss liegen sie nicht schon beim ersten Versuch richtig. Unsere Herausforderung besteht darin, mit den verschiedenartigen Steinen eine möglichst ebene Fläche zu gestalten.

Für den Transport vom Lager zur Baustelle haben wir die Randsteine auf Palette gebündelt und Splitt in einen Big Bag abgefüllt. Zement zum Mischen von Sickerbeton liegt ebenfalls bereit. Für den Lastwagen mit Kran ist es ein Kinderspiel, die Big Bag mit Aushub aus dem Garten zu heben und alles Baumaterial hinein zu befördern. Mit der Abfahrt des Lastwagens beginnt für uns die schweisstreibende Handarbeit. Die engen Platzverhältnisse erschweren die Arbeit zusätzlich. Mit den ersten Steinen, die wir legen, lichtet sich das Materialdepot und wir haben wieder etwas mehr Bewegungsfreiheit.

Um unnötige Lärmemissionen zu vermeiden haben wir die Steine so weit es ging, im Lager zugeschnitten. Stein um Stein legen wir nun in das Splittbeet und freuen uns, dass der Sitzplatz mit jeder Stunde grösser wird. Die 14.5 m² sind nach drei Tagen gelegt.

Den Sitzplatz und die Pflanzen reinigen wir am Abend. Befreit von Staub sehen wir endlich die Fläche in voller Pracht. Am Schluss werden die Fugen mit Granitsplitt gefüllt. Als nächstes folgt die Pergola. Sechs Granitstützen tragen acht Kastanienrundhölzer. Diese werden von Rosen und Reben überwachsen und spenden bald einen angenehmen Schatten. Ein bereits vorhandener 70 jähriger Rebstock sowie eine alte Kletterrose werden nun verpflanzt. Sie sind wahre Überlebenskünstler und werden diese Umsiedlung gut überstehen. Der Grundstein für kommende Feste und ein gemütliches Zusammenkommen ist gelegt!